Radial-Wellendichtringe
Radial-Wellendichtringe bestehen in der Regel aus einer elastomeren Membran in Form einer Dichtlippe und einem ummantelten metallischen Versteifungsring. Ein Wellendichtring ist meist aus dem Material NBR (Acrylnitrit-Butadien Kautschuk) hergestellt. Das garantiert eine hohe Abriebfestigkeit sowie Temperaturbeständigkeit von -35°C bis +100°C. Der Radial-Wellendichtring wird wegen seiner Dichtwirkung und seiner hohen Lebensdauer sehr häufig eingesetzt. Die Wahl des Materials wird nach dem abzudichtenden Medium und dessen Temperatur bestimmt.
Der Wellendichtring hält das Öl oder Fett beim Lager. Der Radial-Wellendichtring wird umgangssprachlich auch Simmerring genannt. Simmerring ist abgeleitet vom Namen seines Entwicklers Walter Simmer, der den ersten Simmerring 1929 in Österreich herstellte.
Radial-Wellendichtringe werden mit festem Sitz im Gehäuse oder im Gehäusedeckel eingebaut. Ihre Dichtlippe läuft auf der Oberfläche der sich drehenden Welle und wird meist von einer Schlauchfeder (auch Wurmfeder genannt) radial auf die Wellenoberfläche gedrückt. Um Verschleiß an der Gummilippe zu vermindern und die Dichtwirkung zu gewährleisten, werden hohe Anforderungen an die Beschaffenheit der Wellenoberfläche gestellt. Oft wird deshalb die Welle im Bereich der Dichtungslauffläche drallfrei geschliffen.
Bei stillstehender Welle drückt die Dichtlippe auf die Wellenoberfläche. Die elastomere Dichtlippe gleicht die Oberflächenunebenheiten der Welle aus und verschließt diese. Je größer die Vorspannung der Zugfeder in der Dichtlippe, desto stärker wird diese auf die Welle gepresst. Die natürliche Abnutzung der Dichtlippe wird durch die Zugfeder ausgeglichen.
Bei Wellen mit Rotationsbewegung schwimmt die Dichtlippe auf dem Schmierfilm, der sich durch die Rotation auf der Welle bildet. Dadurch wird vorzeitiger Verschleiß der Dichtlippe verzögert.
Die Wahl der elastomeren Werkstoffe bei Wellendichtringen wird nach dem abzudichtenden Material und dessen Temperatur bestimmt.
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